Wechselwahlkreise definieren wir mit Blick auf das Erststimmenergebnis. Insgesamt liegen 63 Wahlkreise vor, in denen es mindestens drei Wechsel bei der Parteizugehörigkeit des/der Wahlkreisersten bei den letzten zehn Bundestagswahlen gegeben hat. Das sind 23 mehr als noch 2021, was als ein Indikator für die abnehmenden Parteibindung gewertet werden kann. Ein Beispiel für einen solchen Wechselwahlkreis ist Freiburg, wo die das Direktmandat in den Jahren 1990, 1994, 2013 und 2017 gewann, die von 1998 bis 2009 und die im Jahr 2021 & 2025. In drei Wahlkreisen kam es zu fünf Wechseln in den Wahlen seit 1990: In den hessischen Wahlkreisen Darmstadt und Groß-Gerau kam es zu fünf Wechseln zwischen und . Im Wahlkreis Magdeburg fanden die fünf Wechsel zwischen vier Parteien, nämlich , , und statt. Allerdings wurde der Zuschnitt dieses Wahlkreises auch sehr häufig verändert. Einen Wechsel zwischen diesen vier Parteien finden sich auch in anderen Wahlkreisen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Zumeist bei großstädtisch bzw. universitär geprägten Wahlkreisen findet sich noch ein weiteres Muster. Hier wurden die Wechsel zwischen Union und seit der Bundestagswahl 2021 ergänzt durch siegreiche Direktkandidat:innen der Grünen.
Hinweis: Fehlende Ergebnisse in der Darstellung beruhen auf einem Neuzuschnitt der Wahlkreise, teilweise durch Kreisreformen in den Bundesländern oder im Zuge der Bundestagsreform 1998. Wo sich der Zuschnitt in strukturell größerem Maße geändert hat, ist eine Gegenüberstellung von Ergebnissen nicht möglich.